Stolz bis in die Haarspitzen

Dienstag 9. August 2011 von admin

Stolz bis in die Haarspitzen

Friseur-Innung: Freisprechungsfeier bei Wella und Auszeichnung der Innungsbesten – Ein „krisensicherer Job“

Der vergangene Samstag war für die Darmstädter Friseure ein ganz besonderer Tag. 30 Auszubildende zum Friseur haben im Juni ihre

Foto: Claus Völker, Echo-Online vom 08.08.2011

Die besten Azubis der Friseur-Innung in diesem Jahr: (vorne, von links) Valeska Martinsohn (1.), Sahra Osorio Fernandez (2.), Samantha Lorenz (3.), (hinten, von links) Sheila Licciardi, Sina Meidinger und Selina Linda Weißbeck. Foto: Claus Völker

 Gesellenprüfung bestanden und wurden bei Wella mit einer offiziellen Feier als Gesellen freigesprochen. Mit der Freisprechung endet die Berufsausbildung eines Lehrlings. Außerdem wurden die Innungsbesten der Friseur- und Kosmetik- Innung Darmstadt-Stadt und Land ausgezeichnet.
Der Prüfungsausschussvorsitzende Kay-Uwe Liebau ist in diesem Jahr besonders erleichtert, dass alle Prüfungen „so gut über die Bühne gegangen sind.“ Denn erstmals wurde nach einer neuen Ordnung geprüft. „Da waren die Prüfungen auch für uns spannend“, plaudert Liebau aus dem Nähkästchen,n und einige Prüflinge können sich ein Grinsen nicht verkneifen. Etwa 20 von ihnen sitzen in der ersten Reihe.

Die jungen Leute mit teilweise abenteuerlichen Frisuren – von pink bis lila und vom Halb-Irokesen bis zur Lockenpracht ist alles vertreten – werden gleich ihre Gesellenbriefe in Empfang nehmen. „Ich gratulieren Ihnen“, richtet die Obermeisterin der Friseur-Innung, Elke Hoinkis, das Wort an die ausgelernten Friseure. „Sie haben sich für einen krisensicheren Job entschieden.“
Das klingt in Zeiten wie diesen doch optimistisch. Aber die erfahrene Friseurin schätzt ihren Beruf auch wegen der vielseitigen Tätigkeiten. „Und denken Sie immer daran: Weiterbildung ist das A und O“, gibt Elke Hoinkis ihren neuen Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg.
Tatsächlich sind es eher Kolleginnen, die heute in den Kreis der Gesellen aufgenommen werden. Unter den 46 Auszubildenden haben sich nur drei männliche Auszubildende in diese Frauendomäne gewagt. Einer davon ist Tim Knoll. Der Einundzwanzigjährige zeigt seiner Familie stolz seinen Gesellenbrief. Obwohl er nach einer abgebrochenen Ausbildung eher „per Zufall“ auf die Idee gekommen ist, Friseur zu werden, ist er sichtbar glücklich mit seiner Entscheidung.
„Am besten gefällt mir, dass man als Friseur neben handwerklichem Geschick auch viel Kreativität braucht“, begründet er. Und das Engagement für diesen Beruf zahlt sich aus, denn der junge Mann wurde in seinem Ausbildungsbetrieb, dem Salon Stein, bereits übernommen.
Im Rückblick auf die vergangenen zweieinhalb bis drei Jahre Ausbildungszeit herrscht jedoch auch Unmut – auf beiden Seiten. Während so manch ein Lehrling Haarsträubendes über seinen Ausbildungsbetrieb zu erzählen weiß, kritisiert Elke Hoinkis die oft fehlende Lernbereitschaft der Auszubildenden in ihrer Branche.
Das zeigt sich in einer hohen Durchfallquote: Von 46 Prüflingen haben nur 30 die Gesellenprüfung bestanden. Auch an der Übergabe der Gesellenbriefe würde sich Elke Hoinkis mehr Interesse wünschen. „Wir können froh sein, wenn die Hälfte der Freigestellten zur Feier kommt“, berichtet sie aus der Erfahrung vergangener Jahre und fügt schulterzuckend hinzu: „Dabei sollten die jungen Leute stolz auf das sein, was sie geschafft haben.“
Einige hingegen haben den Abschluss mit Bravour gemeistert. Samantha Lorenz vom Friseursalon Camino machte bei der Ehrung der Innungsbesten den dritten Platz. „Friseur ist mein Traumberuf“, sagt die Zwanzigjährige.

Und sie blickt ehrgeizig in die Zukunft: „Jetzt möchte ich Erfahrungen in möglichst vielen verschiedenen Salons sammeln und noch mehr dazulernen.“ Ein Wechsel des Arbeitsplatzes ist ihr außerdem wichtig, „um nicht ewig die Auszubildende zu bleiben.“
Der Weg ihrer Freundin und Kollegin Pinar Demir (21) verlief nicht ganz so zielstrebig. Sie wollte eigentlich Schauspielerin werden, entschied sich dann aber doch für das Friseur-Handwerk. „Und dabei bleibe ich auch erst mal“, sagt sie und fügt hinzu, „denn der Beruf macht mir viel Freude.“ Jetzt feiert sie aber erstmal ihre bestandene Gesellenprüfung gemeinsam mit ihrer Familie.

Die Innungsbesten
Ausgezeichnet wurden Valeska Martinsohn von Intercoiffeure Thieme in Darmstadt (1. Platz), Sahra Osorio Fernandez von Haare-Mittmann in Griesheim (2. Platz) und Samantha Lorenz vom Friseursalon Camino in Darmstadt (3. Platz).

Quelle: Darmstädter Echo Echo-Online vom 08.08.2011
Orginal http://www.echo-online.de/region/darmstadt/Stolz-bis-in-die-Haarspitzen;art1231,2063148

Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 9. August 2011 um 09:20 und abgelegt unter Innungsbeste, Presseberichte. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

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