Bob mit Varianten: Retro oder Punk (Echo-Online vom 28.09.16)
Mittwoch 28. September 2016 von admin
Von Bettina Bergstedt
MODE Friseurhandwerk zeigt in Arheilgen den Look für den bevorstehenden Winter
DARMSTADT – Im „Goldenen Löwen“ trafen sich gut 70 überwiegend junge Friseure und Kosmetiker der Friseur- und Kosmetik-Innung Darmstadt, um den Look für den Winter vorzustellen. Was der Zentralverband mit seiner „Trendcollection“ vorgibt, setzten Friseure in Darmstadt und Region am Montagabend auf der Bühne um: Sheer Retro und Punk Chic, ein britisches Styling aus den sechziger und siebziger Jahren in neuem Glanz.
In atemberaubender Geschwindigkeit schnappte die Schere von Angelo Basile auf und zu, die Haare seines Models sinken leise zu Boden. Kupferfarben leuchtet das Haar, das Model weiß, was es erwartet. Angelo Basile hat mit der jungen Frau abgesprochen, wie die Frisur aussehen soll. Sie soll sich am Ende wohlfühlen.
Mit der Schere sehr schräg ins Haar
Der Grundschnitt ist eine Art Bob, nur fransiger – die Fachleute von der Friseur-Innung sprechen von „Shag“. Basiles Schere geht sehr schräg ins Haar hinein und dünnt die untere Partie so kräftig aus. Am Ende liegt das Haar in etwa auf Schlüsselbein-Höhe, Schlüsselbein heißt auf Englisch Clavicle – und so heißt der Schnitt: „Clavi-Shag“.
Weil die Haare glatt fallen, kann Angelo Basile, der in der Innung den Fachbeirat Herren vertritt, auf verschiedenen Ebenen Farbakzente setzen. Dabei ist für die kommende Saison zu beachten: sanfte Farben und keine krassen Übergänge, pastellige Akzente mit fließendem Übergang. So schimmert das wippende Haar nur in Nuancen, aber sehr effektiv. Bei einem anderen Model mit der kürzeren Frisur „Geometric Lady“ im Mary Quant Look der sechziger Jahre werden in den Asche-Blondton zart blau-graue Flächen eingearbeitet.
Die Technik des übergangslosen Färbens heißt Balayage-Technik und wird den angehenden Friseuren im Publikum von Angelo Basile, Franz Geißler vom Fachbeirat Damen und von Veronica Radig, die seine Nachfolge antritt, vorgeführt. Fragen sind willkommen. Ist eine Frisur fertig, läuft das Model durch den Mittelgang der Stuhlreihen, damit die Pracht allseits bewundert werden kann.
Dann wird umgestyled. Denn auch das ist trendy: Mindestens zwei verschiedene Varianten, am besten mehr, soll der Haarschnitt hergeben – und einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Zuerst das „Sheer Retro“ mit exakten Linien – meist beim Pony – und zugleich Fransigem, der Gesamteindruck durchaus elegant, dann derselbe Schnitt im „Punk Chic“-Look. Da wird es gleich unsymmetrisch und wuschelig, aber auch hier nur zum Teil. Beides steht nebeneinander: „Klare Linie und lässige Unangepasstheit“, lautet die Devise.
Was wäre ein toller Haarschnitt aber ohne ein modelliertes Gesicht? Auch die Kosmetiker gehören zur Innung und erklären, was angesagt ist. Starke, wohlformulierte Augenbrauen, darunter Lidschatten in Rot- tönen und immer eine plastische Gestaltung durch Hell-Dunkel-Schattierungen.
Gemeinsam mit Nachfolgerin Anja Bassenauer hat Jutta Lehmann vom Fachbeirat Kosmetik auch junge Frauen geschminkt, die als Gäste selbstgeschneiderte Mode vorgeführen – Schülerinnen der Maßschneiderklasse der Alice-Eleonoren-Schule.
Quelle: Darmstädter Echo Echo-Online vom 28.09.2016
http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/bob-mit-varianten-retro-oder-punk_17343096.htm
Dieser Beitrag wurde erstellt am Mittwoch 28. September 2016 um 06:11 und abgelegt unter Presseberichte. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.